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Klima

Es herrscht ein tropisches und verhältnismäßig feuchtes Klima. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt an der Küste 27 °C, ist im zentralen Hochland jedoch niedriger. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge bewegt sich zwischen 1 000 mm an der Küste bis etwa 5 000 mm im Hochland. Während der heißen Jahreszeit (Dezember bis April) treten oft starke Zyklone (Tiefdruckwirbel) auf. 

Topographie

Die Insel Mauritius ist vulkanischen Ursprungs. Das Land erhebt sich aus einer tiefen Ebene im Norden zu einem Hochland, das den mittleren Teil des Landes einnimmt. Der Süden besteht in erster Linie aus Gebirge, dessen höchste Erhebung der Piton de la Petite Rivière Noire mit 826 m darstellt. In der Hochlandregion befinden sich verschiedene Seen, und es entspringen zahlreiche Flüsse, die zur Küste fließen. Die Insel ist fast vollständig von Korallenriffen umgeben. 

Bevölkerung 

Zwei Drittel der Bevölkerung sind Mauritier indischer Abstammung. Sie sind die Nachfahren jener Arbeiter, die nach der Abschaffung der Sklaverei im britischen Kolonialreich 1834 für die Arbeit in den Zuckerrohrfeldern von Indien nach Mauritius gebracht wurden. Die Kreolen stellen die größte Minderheit dar. Sie stammen von Schwarzafrikanern ab, die von den Franzosen als Sklaven auf die Insel verschleppt wurden. Chinesisch- und französischstämmige Mauritier bilden eine kleine Minderheit. Durch die Mischung dieser verschiedenen Gruppen entstand in Mauritius eine neue Kultur. Die größte Stadt und gleichzeitig die Hauptstadt ist Port Louis. 


Sprache 

Die Amtssprache auf Mauritius ist Englisch. Allerdings wird es im täglichen Sprachgebrauch nicht besonders häufig verwendet. Französisch und Englisch werden in Regierungs- und Geschäftskreisen gesprochen. Die Hinweisschilder an den Straßen sind auf Englisch beschriftet und die meisten Zeitungen und Berichte in den Massenmedien sind in französischer Sprache gehalten. Der Großteil der Bevölkerung beherrscht Kreolisch. Es wurde im 18. Jahrhundert von den Sklaven entwickelt, damit sie sich sowohl untereinander als auch mit ihren französischen Herren verständigen konnten, die die verschiedenen afrikanischen Sprachen nicht verstanden. Die späteren Generationen entwickelten das Kreolische immer weiter, so dass es heute eine nützliche, allgemein gebräuchliche Sprache geworden ist. Andere auf Mauritius verwendete Sprachen sind Hindi, Urdu, Hakka (ein chinesischer Dialekt) und Bojpoori (auch “Bhojpuri”), eine Mischung zahlreicher indischer Dialekte, die von den frühen indischen Siedlern gesprochen wurden. Die meisten Mauritier beherrschen mindestens zwei Sprachen. 


Religion 

Etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist hinduistischen Glaubens. Dabei herrschen zwei Hauptrichtungen vor: die Sanathan Hindus, die drei Hauptgötter und zahlreiche Nebengötter zulassen und die Arya Samajists, die nur einen Gott verehren. Zu den wichtigen Grundlagen dieser Religion gehören die Lehre vom Karma (die Handlungen im Leben eines Menschen bestimmen die Art seiner Wiedergeburt) und von der Wiedergeburt, sowie der Glaube daran, dass das sterbliche Leben nur ein Übergangszustand bis zum Erlangen der Seligkeit ist. Die übrige Bevölkerung gehört größtenteils dem Christentum (meist der römisch-katholischen Kirche) oder dem Islam an. Viele Chinesen sind Buddhisten. 


Essen und Trinken 

Reis ist das Hauptnahrungsmittel. Ein weiteres wichtiges Nahrungsmittel ist Roti (flaches indisches Brot). Zahlreiche Mauritier essen französisches Brot zum Frühstück. Da die Mehrheit der Bevölkerung Hindus und Muslime sind, ist die vegetarische Küche sehr verbreitet. Am häufigsten wird indisch gekocht, aber auch kreolische und chinesische Küche ist zu finden. Es werden viele Meeresfrüchte und Fisch gegessen. Zu den beliebtesten Gerichten zählen Faratas (eine Art Pfannkuchen), Briani (Reis und Gemüse mit einer Mischung aus Fleisch, Huhn oder Fisch und vielen Gewürzen), Vanneyan (Bällchen aus gehacktem Fisch in Fischbouillon), Dahl puri (dünnes Brot mit einer Füllung aus Fleisch und Currysoße), Hühnercurry, eingelegte Gemüse und gewürzte Tintenfische. Nach dem Essen trinken die meisten Mauritier Tee mit Milch und Zucker. Obst, indische Süßigkeiten, französisches Gebäck und Erdnüsse sind verbreitete Zwischenmahlzeiten.

In der Regel wird mit Besteck gegessen. In manchen indischen Familien benutzt man die Finger der rechten Hand. Chinesen verwenden oft Bambusstäbchen. Ein Gast hat die Wahl, ob er mit Besteck oder mit den Fingern essen will. Gläubige Hindus essen kein Rind- und Muslime kein Schweinefleisch, außerdem nehmen sie keine alkoholischen Getränke zu sich. 


Umgangsformen 

Zur Begrüßung schütteln sich Mauritier die Hand. Das französische Bonjour (“Guten Tag”) ist eine gebräuchliche Grußformel. Hinduistische Inder, vor allem in ländlichen Gebieten, grüßen sich, indem sie die Handflächen wie zum Gebet aufeinander legen, die Hände so (mit den Fingern nach oben) vor den Brustkorb halten und Namaste sagen. Manchmal verbeugen sie sich dazu leicht. Auch englische Grußformeln werden verstanden. Unter Freunden küsst man sich auf die Wangen und umarmt sich.

Ankündigungen von Besuchen sind nicht gebräuchlich. Gäste sind immer willkommen und es werden ihnen Getränke, z. B. Tee mit Zucker und Milch, serviert. Dazu gibt es Knabbereien, Kekse oder Süßigkeiten. Jeder Gastgeber besteht darauf, dass der Gast etwas trinkt und isst. Es gehört zum guten Benehmen, von allem etwas zu kosten. Man erwartet von Gästen keine Mitbringsel, aber es wird sehr geschätzt, wenn man zu einem formellen Essen einen Strauß Blumen mitbringt. 


Verkehr und Kommunikation 


Busse sind das Hauptverkehrsmittel. Meistens sind sie überfüllt, aber man erreicht mit ihnen schnell und kostengünstig sein Ziel. In den meisten Gebieten gibt es Taxis. Den Fahrpreis kann man im Voraus mit dem Fahrer aushandeln. Viele Inselbewohner benutzen ein Fahrrad oder gehen zu Fuß. Mauritius hat eine eigene Fluglinie, Air Mauritius. Aber auch zahlreiche andere internationale Fluglinien fliegen die Insel an.

Der größte Teil der Insel ist über ein relativ zuverlässiges Telefonnetz verbunden. Die Medien des Landes bestehen aus zwei Rundfunk- und drei Fernsehsendern sowie zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften. 

Bildungswesen 

Seit einigen Jahren legt der Staat großen Wert auf ein gutes Bildungswesen. Grundschulen und weiterführende Schulen sind gebührenfrei und jedem zugänglich. Vermögende Familien schicken ihre Kinder jedoch häufig auch in Privatschulen. Fast alle Kinder gehen zur Grundschule und danach schließen etwa die Hälfte den Besuch von weiterführenden Schulen an. An der University of Mauritius sind die Agrarwissenschaft und Technologie besonders hervorgehobene Studienschwerpunkte. Viele Mauritier verlassen zum Studium die Insel und gehen größtenteils nach Frankreich, Großbritannien und Indien. 


Gesundheitswesen 

Das Gesundheitswesen gewährleistet der Bevölkerung eine kostenlose ärztliche Grundversorgung. Private Kliniken bieten vermögenden Bürgern umfassende Behandlungsmöglichkeiten. Durch das geschützte Trinkwasser, verbesserte sanitäre Verhältnisse, Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen und Impfungen steigt der Gesundheitsstandard ständig an

Geographische Lage

Südliches Afrika

Der nächste Nachbar dieser Insel ist Madagaskar im Westen. 
Die Fläche ist ca. 2 040 km². 

Die Insel ist fast zweieinhalb mal so groß wie Berlin 

 

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